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Richtiges Lüften:

In einem 4-Personen-Haushalt werden täglich ca. 15 l Wasser an die Raumluft abgegeben, die bei unzureichendem Luftaustausch gespeichert werden. Um den überschüssigen Wasserdampf aus der Wohnung zu entfernen, sind je nach Jahreszeit recht unterschiedliche Luftwechselraten erforderlich.

Da kalte Luft wesentlich weniger Wasserdampf aufnehmen kann als warme Luft, ist die Außenluft im Winter stets trockener als die Luft in beheizten Wohnräumen. Im Winter reicht es daher, alle zwei Stunden einmal durchzulüften (Luftwechselrate = 0,5/Std), um die Luftfeuchtigkeit um 50 % zu halten. Bei Außentemperaturen über +5°C steigt der Lüftungsbedarf stark an, da pro Luftwechsel immer weniger Dampf abgeführt werden kann.

Je nach Raumnutzung und Feuchtigkeit sollte daher großflächig und stoßweise gelüftet werden: täglich drei- bis fünfmal, mindestens eine Viertelstunde, bei Minustemperaturen fünf Minuten. Durchzug ist besonders wirksam. Auf diese Weise kann die Raumluft innerhalb kurzer Zeit erneuert werden.

Zur Dauerlüftung sind gekippte Fenster nur von Mai bis September sinnvoll. Wegen der Thermik braucht im Winterhalbjahr ein Fenster nicht mehr als 20 Minuten pro Stunde gekippt zu sein.

In unbeheizten Räumen (Schlafzimmer) sollten in der kalten Jahreszeit die Türen zu den Wohnräumen geschlossen bleiben, damit die einströmende warme (und feuchte) Luft nicht an den kalten Wänden kondensiert.

Für die winterliche Kellerbelüftung gilt (wie für Wohnräume): Je kälter es draußen ist, desto besser wirkt die Entfeuchtung durch Lüftung. Im Sommer gilt für Keller, aber auch für andere kühle Nebenräume: am besten nachts lüften, dann ist die Außenluftfeuchte am geringsten.

Auch wenn Räume nicht regelmäßig bewohnt werden (z. B. Sommerhäuser) ist für regelmäßige und gründliche Lüftung zu sorgen.

Aber: Richtiges Lüften hilft gegen Schimmelpilzwachstum in der Wohnung, reduziert jedoch nicht automatisch die Allergenkonzentration. So kann in der Sporensaison (August bis Oktober), wenn auf den Feldern die Schwärzepilze ihre großen Sporenmengen freisetzen, durch Lüften die Exposition gegen Schimmelpilze der Außenluft ansteigen.

Ausstattung und Hygiene:

Holzverschalungen und zellulosehaltige Tapeten sind nicht für Naßräume geeignet. Hier ist besonders auf Sauberkeit und gründliche Lüftung zu achten.

Wohnräume dürfen nicht zu Gewächshäusern werden. Auch in trockenen Räumen ist Blumenerde ein geeigneter und natürlicher Standort für Schimmelpilze. Bei immunschwachen Personen oder bei einer nachgewiesenen Allergie gegen Schimmelpilze sollte auf Pflanzen in Schlafräumen ganz und in Wohnräumen weitgehend verzichtet werden. Dasselbe gilt für die Haltung von Vögeln, da Vogelkot große Mengen von Sporen enthalten kann. Um weitere Streuquellen zu vermeiden, sollten verschimmelte Lebensmittel sofort weggeworfen und Abfallbehälter täglich geleert und gereinigt werden. Müllbehälter mit organischem Material gehören auch nicht auf den Balkon oder die Terrasse. Generell sollten die Wohnungen möglichst schmutzfrei gehalten werden, um den saprophytären Schimmelpilzen die Nahrungsquellen zu entziehen.

Sporen von außen, die in die Wohnung "gelüftet" werden, sedimentieren und werden mit den normalen Reinigungsmaßnahmen entfernt, bevor sie keimen können. Für Allergiker sind Staubsauger mit einem wirksamen Auslaß-Staubfilter zu empfehlen. Da Allergien gegen Schimmelpilze fast immer an weitere Inhalationsallergien (z. B. gegen Hausstaubmilben, Tierhaare) gekoppelt sind, gelten darüber hinaus die allgemeinen Empfehlungen für Allergiker: Keine Staubfänger, allergendichte Matratzenhüllen, keine Haustiere etc.

Beseitigung von Quellen

Die Sanierung von schimmelpilzbefallenen Bauteilen ist schwierig und erfordert fachmännisches Vorgehen. Bei Wänden müssen nicht nur Tapeten, sondern auch Putz und Fugenmörtel tief entfernt und erneuert werden. Mittlerweile sind fungizide Anstriche erhältlich, die über eine entsprechende Mineralsalzzusammensetzung das Pilzwachstum verhindern und toxikologisch unbedenklich sind. Verschimmelte Teppiche u. ä. sollten entsorgt werden. Isolierte feuchte Stellen und Risse können mit speziellen Pilzreinigungsmitteln behandelt werden. Risse in Wänden und Fließenfugen sind anschließend sorgfältig abzudichten. Auf keinen Fall sollte man schimmlige Stellen chemisch behandeln, ohne die Schadensursache (Kältebrücken etc.) zu beheben, gutachterliche Expertise erstellen lassen.

Da bei Sanierungsmaßnahmen mit einer besonders hohen Sporenbelastung der Luft gerechnet werden muß, sollten sich Allergiker von derartigen Tätigkeiten fernhalten.



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